Glossar
Fachbegriffe verständlich erklärt
In unserem Glossar finden Sie Begriffserklärungen und ergänzende Erläuterungen von A bis Z rund um das Thema Gussasphalt.
Abdichtung
Flächige, wasserdichte Schicht aus Abdichtungsbaustoffen zum Schutz von Bauteilen gegen Wasser.
Gussasphalt wird als Abdichtung, auch in Verbindung mit polymermodifizierten Bitumen-Schweißbahnen und/oder Flüssigkunststoffen, für Abdichtungen der Normenreihe DIN 18531 bis DIN 18534 eingesetzt.
Additive
Zusätze zu Bausstoffen oder Baustoffgemischen um gezielte Eigenschaften zu erzeugen oder zu verstärken.
Mit Zusätzen zu Bitumen oder Asphalt wird z.B. die Verarbeitbarkeit bei niedrigeren Temperaturen oder der Widerstand gegen Verformung verbessert.
Aerosol
Gemisch aus Luft, Dampf und sehr feinen Tröpfchen.
Bei der Heißverarbeitung von Asphalt und Bitumen entstehen Aerosole, die aber die Gesundheit der Verarbeiter nicht gefährden. Im ausgekühlten Zustand gehen von Asphalt und Bitumen keine Aerosole aus.
Asphalt
Natürlich vorkommendes oder technisch hergestelltes Gemisch aus Gesteinskörnung (Splitt, Sand, Gesteinsmehl) und Bitumen als Bindemittel.
Im Verkehrswegebau werden unterschiedliche Asphaltarten eingesetzt; auf hochbelasteten Straßen auch Gussasphalt als Deckschicht und im Brückenbau als Dichtungsschicht. Im Hochbau wird Gussasphalt für Estriche und als Teil von Bauwerksabdichtungen eingesetzt.
Asphaltmastix
Dichte, in heißem Zustand gießfähige Masse aus feiner Gesteinskörnung (Sand), Füller (Steinmehl) und Bitumen als Bindemittel.
Asphaltmastix wurde früher als Dichtungsschicht in Verbindung mit Gussasphalt als Abdichtung eingesetzt. Da Asphaltmastix auf Betonunterlagen nicht im Verbund eingebaut werden kann, wird Asphaltmastix heute überwiegend durch Bitumen-Schweißbahnen ersetzt.
Beständigkeit
Eigenschaft eines Stoffes bei chemischer Beanspruchung beständig zu sein (siehe auch Verformungsbeständigkeit).
Gussasphalt ist beständig gegenüber vielen Medien (siehe Tabellen in den Technischen Informationen Heft 48 „Gussasphalt in Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“).
Belegreife
Zustand, den hydraulisch gebundene Estriche erreichen müssen, ehe sie mit Bodenbelägen belegt werden können.
Gussasphaltestriche erfordern keine Belegreife; sie können nach dem Abkühlen auf Umgebungstemperatur, d.h. nach zwei bis vier Stunden, begangen und mit Bodenbelägen belegt werden.
Beschichtung
Behandlung einer Oberfläche mit einem Kunstharzsystem, z.B. zur farblichen Gestaltung oder zur Verbesserung des Widerstands gegen aggressive Medien.
Auf Gussasphalt eignen sich in erster Linie Harzsysteme auf Basis Polyurethan (PUR) oder Polymethylmethacrylat (PMMD).
Biegezugfestigkeit
Maximale Spannung (Belastung) bei der ein auf zwei Stützen gelagertes Bauteil noch nicht bricht.
Die Biegezugfestigkeit von Gussasphalt ist abhängig von der Härte des Gussasphalts, der Prüftemperatur und der Belastungsgeschwindigkeit. Ein AS IC 10 oder IC 15 hat bei 20 °C und einer Vorschubgeschwindigkeit von 50 mm/min eine Biegezugfestigkeit zwischen 8 und 15 N/mm². Für Gussasphalt im Freien liegen die Werte zwischen 4 und 6 N/mm².
Bitumen
Bei der Aufarbeitung geeigneter Erdöle gewonnene schwerflüchtige, dunkelfarbige Gemische verschiedener organischer Substanzen, deren Viskosität sich mit der Temperatur verändert.
Bitumenbahn
Bahnenförmiger Baustoff, bei dem unter und über einem Träger, z.B. aus Glas-oder Polyestervlies, mit Füller (Steinmehl) angereicherte Bitumenschichten aufgetragen sind.
Polymerbitumen-Schweißbahnen mit hoch liegender Trägerlage oder metallkaschierte Bitumen-Schweißbahnen werden u.a. bei der Ausführung von Abdichtungen in Verbindung mit Gussasphalt verwendet.
Brandverhalten
Gussasphalt entspricht der Baustoffklasse B 1 – schwer entflammbar nach DIN 4102-4.
Ein Gutachten auf Basis von Brandversuchen belegt, dass dem Einsatz von Gussasphalt in Gebäuden besonderer Nutzung, wie Versammlungsstätten, Hochhäusern, Tiefgaragen, Parkdecks usw., brandschutztechnisch keine Bedenken entgegen stehen.
CEN
Europäisches Komitee für Normung.
Alle Produktnormen wurden auf Europäischer Ebene harmonisiert, um Handelshemmnisse zwischen den Europäischen Staaten abzubauen. Die Europäischen Produktnormen (EN) werden in Deutschland in nationales Recht übertragen, z.B. als DIN EN oder für Verkehrsflächenbefestigungen als Technische Lieferbedingungen (TL).
Brandverhalten
Gussasphalt entspricht der Baustoffklasse B 1 – schwer entflammbar nach DIN 4102-4.
Ein Gutachten auf Basis von Brandversuchen belegt, dass dem Einsatz von Gussasphalt in Gebäuden besonderer Nutzung, wie Versammlungsstätten, Hochhäusern, Tiefgaragen, Parkdecks usw., brandschutztechnisch keine Bedenken entgegen stehen.
Dachbegrünung
Eine besondere Art der Dachflächennutzung mit Bepflanzungen, die je nach der Begrünung in extensiv (anspruchsloser, pflegearmer Bewuchs) oder intensiv (anspruchsvoller Bewuchs) unterschieden wird.
Abdichtungen in Verbindung mit Gussasphalt haben ein Prüfzeugnis der FLL (siehe unter FLL) als wurzelfeste Abdichtungen unter Dachbegrünungen.
Destillation
Trennung flüssiger Stoffe durch Verdampfung und anschließender Wiederverflüssigung. Auf diesem Prinzip beruht die großtechnische Herstellung von Kraftsstoffen, Ölen und Bitumen.
Destillationsbitumen
Bei der Destillation von Erdölen, unter Anwendung eines Vakuums, verbleibendes weiches bis mittelhartes Produkt.
Für Gussasphaltschichten im Freien, d.h. bei Beanspruchung auch durch tiefe Temperaturen oder in Kühlhäusern, finden mittelharte Destillationsbitumen Anwendung. Für Gussasphaltestriche in Gebäuden werden überwiegend Hartbitumen und Hochvakuumbitumen eingesetzt.
Dichtungsschicht
Teil einer mehrlagigen Abdichtung.
Abdichtungen in Verbindung mit Gussasphalt nach DIN 18195-5 oder ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 1 bestehen aus einer Dichtungsschicht und einer Schicht aus Gussasphalt. Als Dichtungsschicht können nach DIN 18195-5 Bitumen-Schweißbahnen, Asphaltmastix oder Kupferriffelband eingesetzt werden. Bei Brückenabdichtungen nach ZTV-ING können auch Flüssigkunststoffe und auf Stahlbrücken spezielle Systeme einzelner Firmen einsetzt werden. Bei Brückenabdichtungen heißt die Gussasphaltschicht als Bestandshy;teil der Abdichtung Schutzschicht.
Dichtschicht
Stoffundurchlässige Schicht, die in Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen meist als sekundäre Barriere eingesetzt wird, um eine schädliche Veränderung von Boden und Grundwasser durch wassergefährdende Stoffe zu verhindern.
Gussasphalt ist hohlraumfrei und flüssigkeitsundurchlässig und daher als Dichtschicht besonder geeignet, da Gussasphalt auch auf großen Flächen fugenlos hergestellt werden kann.
Diffusionswiderstand
Widerstand eines Baustoffs gegen das Durchdringen von Feuchtigkeit infolge unterschiedlicher Luftfeuchtegehalte und damit Dampfdruck auf beiden Seiten des Bauteils. Der Widerstand wird ausgedrückt durch die äquivalente Luftschichtdicke, die ein Durchwandern verhindern würde.
Die äquivalente Luftschichtdicke eines 30 mm dicken Gussasphaltestrichs beträgt 1.500 m. Gussasphalt ist damit praktisch dampfdicht.
DIN
Deutsches Institut für Normung e.V.
DIN-Normen werden in paritätisch besetzten Gremien des DIN erarbeitet. Diese beschreiben den anerkannten Stand der Technik.
Druckfestigkeit
Maximale Spannung, d.h. Belastung, bei der ein Bauteil noch nicht bricht.
Bei Gussasphalt als viskoelastischem Baustoff ist die Prüfung einer Druckfestigkeit in den Normen nicht vorgesehen. Die Druckbelastbarkeit von Gussasphalt ist abhängig von der Temperatur und der Härte des Gussasphalts. Für Estrich AS IC 10 wird in der Literatur 1,0 N/mm² angegeben; für Gussasphalte im Freien etwa 0,5 N/mm².
Eindringtiefe
Eindringmaß eines zylindrischen Stempels in einen Gussasphaltprobekörper bei vorgegebener Temperatur und Belastung als Prüfwert für die Belastbarkeit von Gussasphalt. Der Prüfwert wird in 1/10 mm angegeben.
Estrichmassen der Härte IC 10 und IC 15 werden bei 40 °C unter einer Belastung von 5,25 N/mm² geprüft; Estrichmassen für den Einsatz im Freien unter einer Belastung von 1,05 N/mm².
Elektrischer Widerstand
Widerstand gegen die Ableitung elektrischer Spannungen.
Der Elektrische Widerstand „r“ von Gussasphalt liegt bei 1010 bis 1012 Ώ; er kann durch den Zusatz von Graphit oder Koksgrus auf etwa 106 Ώ reduziert werden. Zur erfolgreichen Ableitung ist es in aller Regel erforderlich, unter der Gussasphaltschicht zusätzlich metallische Gitter oder Leitungen zu verlegen und diese an Erde anzuschließen.
Emission
Abgabe von Schadstoffen (z.B. Abgase, Rauch, Ruß) an die Umwelt.
Emulsion
Dispersion einer Flüssigkeit in einer anderen Flüssigkeit, mit der sie nicht mischbar ist. Bei Bitumenemulsionen besteht die dispergierte Phase aus Bitumen.
Bitumenemulsionen werden u.a. eingesetzt zur Verbesserung des Haftverbunds zwischen zwei Asphaltschichten. Unter Gussasphaltschichten ist ein Ansprühen der Unterlage in aller Regel nicht erforderlich.
Estrich
Auf einem festen Untergrund oder einer Trenn- oder Dämmschicht hergestelltes Bauteil, welches mittelbar nutzfähig ist oder mit einem Belag versehen werden kann.
Gussasphaltestriche werden als Industrieestriche überwiegend direkt genutzt. Im Geschäfts-und Wohnungsbau werden sie in aller Regel mit Dämmschichten für Trittschall- oder Wärmedämmung kombiniert. Sie werden entweder mit Bodenbelägen versehen oder als geschliffene Estriche auch direkt genutzt.
FGSV
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.
In der FGSV werden alle Regelwerke für Verkehrsflächenbefestigungen von Vertretern der Straßenbauverwaltungen, der Bau- und Baustoffindustrie sowie der Wissenschaft erarbeitet und veröffentlicht.
FLL
Forschungsgesellschaft Landschaftsbau Landschaftsentwicklung e.V.
Die FLL beschreibt u.a. Prüfverfahren zur Bestimmung der Durchwurzelungsbeständigkeit von Abdichtungen und veröffentlicht Richtlinien z.B. für „Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen“.
Flüssigkunststoff
Ein- oder zweikomponentige Harzsysteme, die überwiegend in der Abdichtungstechnik eingesetzt werden.
In der Bauwerksabdichtung werden Flüssigkunststoffe insbesondere an aufgehenden Bauteilen und an Stellen eingesetzt, die schwer zugänglich sind sowie an Bauteilen mit komplizierten Formen, z.B. bei Durchdringungen und an Einbauten.
Fuge
Im Bauwesen ein gewollter oder toleranzbedingter Spalt oder Zwischenraum zwischen zwei Bauteilen oder Materialien. Arbeitsfugen sind arbeitsbedingte Trennflächen zwischen Bauwerken oder Bauteilen. Bewegungsfuge, Dehnfuge oder Dilatationsfuge ist eine Fuge zur Unterbrechung von Bauteilen, um Spannungsrissen vorzubeugen. DIN 18195-8 „Bauwerksabdichtungen – Abdichtungen über Bewegungsfugen“ unterscheidet noch nach Fugentyp I für langsam ablaufende und einmalige oder selten wiederholte Bewegungen und Fugentyp II für schnell ablaufende oder häufig wiederholte Bewegungen.
Bei Fugen in der Unterlage ist zu prüfen, ob sie in Estrichen übernommen werden müssen. Randfugen müssen in Gussasphaltestrichen nur ausgebildet werden, wenn Fliesen oder Parkett als Bodenbeläge vorgesehen sind. Abdichtungen müssen Bewegungsfugen wasserdicht überbrücken. Lösungen sind in DIN 18195-8 beschrieben.
Gefahrstoff
Stoff, der die Gesundheit von Mensch und Tier gefährdet. Gefahrstoffe sind kennzeichnungspflichtig.
Asphalt, Gussasphalt und Bitumen sind keine Gefahrstoffe und kennzeichnungsfrei.
Gesteinskörnung
Körniges Material für die Verwendung im Bauwesen, das natürlich gewonnen oder industriell hergestellt sein kann.
Griffigkeit
Zustand einer Verkehrsfläche zur Sicherung der Verkehrssicherheit oder der Befahrbarkeit insbesondere bei Nässe (siehe auch Rutschhemmung).
Zur Sicherung einer guten Anfangsgriffigkeit werden die Oberflächen von Gussasphaltdeckschichten auf Verkehrsflächen mit Gesteinskörnung aufgeraut.
Grundierung
Vorbehandlung einer Betonoberfläche mit einem lösemittelfreien Epoxidharz einschließlich einer Absandung zum weitgehenden Verschluss der Poren (siehe auch Versiegelung und Kratzspachtelung).
Gussasphalt
Dichte, in heißem Zustand gieß-und streichbare Masse aus Gesteinskörnungen und Bitumen, deren Gesteinskörnungsgemisch hohlraumarm zusammengesetzt ist.
Gussasphalt wird für Anwendungen im Hoch-und Industriebau in unterschiedlichen Härteklassen nach DIN EN 13813 hergestellt. Für Verkehrsflächen werden die Anforderungen in den „Technischen Lieferbedingungen für Asphaltmischgut für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen“ (TL Asphalt-StB) beschrieben.
Hartbitumen
Bitumen für industrielle Anwendungen, das bei Umgebungstemperatur charakteristische harte und spröde Eigenschaften besitzt.
Für Gussasphaltestriche werden überwiegend Hartbitumen und Hochvakuumbitumen eingesetzt.
Härteklasse
Klassifizierung der Härte von Gussasphalt-Estrichmassen nach DIN EN 13813.
Die Norm unterscheidet in die Härteklassen IC 10, IC H 10, IC 15, IC 40 und IC 100. Je nach Einsatzgebiet, z.B. in beheizten oder unbeheizten Räumen, im Freien oder in Kühlhäusern werden die zweckmäßigen Härteklassen in DIN 18560 vorgeschrieben bzw. empfohlen.
Hochvakuumbitumen
Unter Anwendung eines erhöhten Vakuums hergestelltes hartes bis sprödes Destillationsbitumen.
Für Gussasphaltestriche werden überwiegend Hartbitumen und Hochvakuumbitumen eingesetzt.
Kratzspachtelung
Vorbehandlung einer Betonoberfläche mit lösemittelfreiem Epoxidharz, das mit Sand gemischt wird und Unebenheiten in der Betonoberfläche bis 5 mm Tiefe verschließt.
Vor dem Einbau einer Abdichtung müssen Unebenheiten zwischen 1,5 und 5 mm in der Betonunterlage mit einer Kratzspachtelung verschlossen werden.
Nachhaltigkeit
Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht. (Wikipedia)
Im Bauwesen steht „Nachhaltigkeit“ für die umfassende Bewertung von Gebäuden und die Qualitätssicherung der Bauleistung. Neben technischen Anforderungen müssen Energieeinsparungen und Nutzerverhalten in der Planung berücksichtigt werden. Gussasphalt kann mit seinen Eigenschaften, z.B. für die Wärme-und Trittschalldämmung sowie seiner Wiederverwertbarkeit, einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Bauen leisten.
Oxidationsbitumen
Bitumen, dessen rheologische Eigenschaften durch Reaktion mit Luft, bzw. Luftsauerstoff, modifiziert wurden.
Oxidationsbitumen werden z.B. eingesetzt für die Herstellung von Bitumenbahnen und Bitumen-Schweißbahnen sowie für die Herstellung von Fugen-und Klebemassen.
PAK
Abkürzung für Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe; englisch: PAH (Polycyclic Aromatic Hydrocarbons).
Plastizitätsspanne
Temperaturbereich eines Baustoffes, in dem er weder wegen tiefer noch hoher Temperaturen geschädigt wird.
Die Plastizitätsspanne ist wichtig für Anwendungen im Freien, z.B. bei Abdichtungen, weil sie sowohl tiefen als auch hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
PmB
Abkürzung für Polymermodifizierte Bitumen. Bitumen, die mit einem oder mehreren organischen Polymeren modifiziert sind. Sie haben in aller Regel eine größere Plastizitätsspanne als Destillationsbitumen.
Für Brückenbeläge, insbesondere auf Stahlbrücken, werden überwiegend Gussasphaltmassen mit polymermodifizierten Bitumen eingesetzt.
Rautiefe
Quotient aus dem Volumen der Vertiefungen in einer Oberfläche und der zugehörigen Oberfläche.
Die Rautiefe beeinflusst die Griffigkeit einer Fläche insbesondere bei Nässe. Bei Untergründen, auf die eine Abdichtung aufgebracht werden soll, darf die Rautiefe nicht größer als 1,5 mm sein. Bei größeren Rautiefen sind diese, z.B. durch eine Kratzspachtelung, zu schließen.
Relaxation
Eigenschaft eines Baustoffs oder Bauteils Spannungen durch Formänderung rissfrei abzubauen.
Gussasphaltschichten können Spannungen, z.B. infolge von Temperaturunterschieden oder bei langsam ablaufenden Setzungen der Unterlage durch Formänderung abbauen ohne zu reißen.
Rutschhemmung
Maß für die Begehbarkeit von Estrichen und Bodenbelägen zur Vermeidung von Unfällen (siehe auch Verdrängungsraum).
Mit Gussasphalt können in Abhängigkeit von der Abstreuung der Oberfläche mit Gesteinskörnung alle Anforderungen der Berufsgenossenschaft an die Rutschhemmung erfüllt werden (R-Klassen geben an, bis zu welcher Neigung man auf dem Boden noch sicher gehen kann, z.B. R 12 entspricht einer Neigung von mehr als 27° bis 35°)
Schallabsorption
Verminderung der Ausbreitung von Schallenergie.
Gussasphaltestriche zeichnen sich durch eine große innere Dämpfung und ein Trittschallverbesserungsmaß von 12 bis 14 d(B) aus und eignen sich daher hervorragend zur Trittschallverminderung insbesondere in Kombination mit Trittschalldämmplatten.
Schweißverfahren
Verfahrenstechnik für Schweißbahnen, bei der die Klebemasse durch Wärmeeinwirkung angeschmolzen und die Bahnen dadurch mit dem Untergrund verbunden werden.
Bitumen-Schweißbahnen ermöglichen die Herstellung von Abdichtungen im Verbund mit der Unterlage und vermeiden so eine Unterläufigkeit der Abdichtung.
Tausalzbeständigkeit
Eigenschaft eines Baustoffs, durch Tausalz nicht geschädigt zu werden.
Gussasphalt ist tausalzbeständig und wird daher auf Verkehrsflächen gern eingesetzt.
Teer
Durch thermische Zersetzung (Pyrolyse) aus Holz, Braunkohle oder Steinkohle gewonnene flüssige bis halbfeste Erzeugnisse. Teerprodukte dürfen wegen ihrer Schadstoffanteile in Deutschland nicht als Baustoffe verwendet werden. (Der umgangssprachliche Begriff „Teer“ wurde in der deutschen Normung durch den Begriff „Pech“ ersetzt)
In Gussasphalt wurde nie Teer/Pech als Bindemittel eingesetzt, d.h. auch alte Gussasphaltestriche und Beläge enthalten keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffe.
Thermoplastizität
Von der Temperatur abhängige plastische Verformbarkeit von Asphalt und Bitumen. Bei Abkühlung werden Asphalt und Bitumen zunehmend härter und allmählich spröde, bei Erwärmung weicher bis zähflüssig.
Gussasphalt ist eine zähflüssige Masse, die bei Erhitzung verarbeitbar wird und im Gebrauchszustand widerstandsfähig und belastbar.
Thermoviskosität
Temperaturbedingte Veränderung des Verformungsverhaltens von Asphalt und Bitumen.
Bei kurzen Belastungszeiten oder tiefen Temperaturen verhält sich Gussasphalt elastisch; bei langen Belastungszeiten und höheren Temperaturen verhält sich Gussasphalt zunehmend plastisch.
Undurchlässigkeit
Eigenschaft eines Stoffes oder Bauteils bei Beaufschlagung mit Medien, z.B. Gas, Luft, Wasser, undurchlässig zu sein. Gussasphaltschichten sind gas-, luft-und flüssigkeitsundurchlässig.
Bestimmte Medien, z.B. Kraftstoffe, Lösemittel und Öle, können Bitumen anlösen und in Gussasphaltschichten eindringen. Bei den üblichen Dicken der Gussasphaltschichten von 30 bis 35 mm durchdringen diese Stoffe die Gussasphaltschicht in aller jedoch Regel nicht. Gussasphalt eignet sich daher als Dichtschicht in Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen.
Verdichtung
Mechanische Verfahren zur Verbesserung der Lagerungsdichte von ungebundenen oder gebundenen Stoffgemischen.
Gussasphalt als hohlraumfreies Gemisch bedarf beim Einbau keiner Verdichtung. Gussasphaltschichten sind nach dem Einbau und der Abkühlung auf Umgebungstemperatur nutz-und belastbar.
Verdrängungsraum
Maß für die Eigenschaft der Oberfläche eines Estrichs oder Bodenbelags, auf den Boden fallende Stoffe, z.B. Fette und Lebensmittel, in Rautiefen aufzunehmen, so dass die Begehbarkeit gefahrlos gewährleistet ist.
Gussasphaltestriche, die mit Gesteinskörnung 1/3 oder 2/5 mm aufgeraut werden, bieten den von den Berufsgenossenschaften in unterschiedlichen Betrieben geforderten Verdrängungsraum (V-Klassen geben an, wie viel cm³ Masse in 1 dm² der Oberfläche aufgenommen werden kann, z.B. V 10 entspricht 10 cm³/dm².
Verformungsbeständigkeit
Eigenschaft eines Stoffes oder Bauteils, sich unter mechanischer Belastung nicht zu verformen.
Die Verformungsbeständigkeit von Gussasphaltschichten hängt ab von der Härte des Gussasphalts, der Temperatur, der Belastungszeit und der Größe des Flächendrucks (siehe auch Druckfestigkeit).
Versiegelung
Zweilagige Vorbehandlung einer Betonoberfläche mit einem lösemittelfreien Epoxidharzsystem zum Verschluss von Poren in der Betonoberfläche (siehe auch Grundierung und Kratzspachtelung).
Viskosität
Maß für die Zähflüssigkeit von Stoffen.
Die Viskosität von Bitumen und Asphalt ist abhängig von der Temperatur; sie nimmt mit steigender Temperatur ab und mit sinkender Temperatur zu.
Wärmeleitfähigkeit
Eigenschaft eines Baustoffs Wärme abzuleiten. Maß für diese Eigenschaft ist die Wärmeleitzahl.
Die Wärmeleitzahl von Gussasphalt liegt mit 0,7 W/mK deutlich niedriger als die von Beton (λ = 2,1 W/mK). Gussasphaltestriche tragen damit mehr zur Wärmedämmung von Estrichkonstruktionen bei.
Wassergefährdung
Stoffe, die die Wasserbeschaffenheit dauernd oder in einem nicht nur unerheblichen Ausmaß nachteilig verändern können, werden als wassergefährdende Stoffe in drei Wassergefährdungsklassen eingeteilt.
Bitumen, Asphalt und Gussasphalt sind keine wassergefährdenden Stoffe.
Wiederverwertung
Der Begriff Verwertung beschreibt die Forderung des Kreislaufwirtschatfs- und Abfallgesetztes, Stoffe, wie z.B. ausgebauten Asphalt (Ausbauasphalt) dem Stoffkreislauf zurückzuführen.
In Asphaltmischanlagen wird Ausbauasphalt heute zu über 80% wiederverwendet und höherwertig wieder eingesetzt.
Wurzelfestigkeit
Eigenschaft von Bausstoffen beständig gegen das Durchdringen von Wurzeln zu sein.
Abdichtungen unter begrünten Flächen müssen wurzelfest sein. Ein Prüfzeugnis der FLL (siehe FLL) bescheinigt, dass Gussasphalt als Bestandteil von Abdichtungen wurzelfest ist.
Zugfestigkeit
Eigenschaft eines Stoffes oder Bauteils Zugspannungen rissfrei aufzunehmen.
Das zähelastische Bindemittel Bitumen verleiht Gussasphalt eine größere Zugfestigkeit als vergleichbaren Estrichmassen. Bei -5 bis -10 °C zeigen Gussasphaltestrichmassen eine Zugfestigkeit von 4 bis 5 N/mm². Die Zugfestigkeit liegt damit höher als die Druckbelastbarkeit. Bei hydraulisch abbindenden Estrichmassen ist es umgekehrt.
Beratungsstelle für Gussasphaltanwendung e.V.
Rheinweg 24
53113 Bonn
E-Mail: info@gussasphalt.de
Telefon: +49 228 23 98 99
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